Die Angst vor dem Zahnarzt – und wie ich sie selber besiegen kann. In 9 Teilen.
Von Dr. Jan Erik Schulz-Walz, Hamburg
Teil 2: Den Zustand der Zähne selber beurteilen – Eine Do-it-yourself-Hilfestellung
Zunächst geht es hier um die äußerliche Beurteilung. Wie schlimm steht es denn wohl um meine Zähne? Gefühlt denkt man, alles muss raus, alles ist kaputt. Viele Internetinformationen aus Foren bestärken einen in dieser schlimmen Vermutung. Zusätzlich wird man durch diese Berichte noch verunsicherter und ängstlicher. Unvorstellbar, das Ganze anzugehen! Doch ist es auch so? Als professionelle Angstpatienten-Behandler sehen wir dies in fast allen Fällen komplett anders. Vieles, was für Sie furchtbar erscheint, ist für uns dennoch lösbar. In den meisten Fällen können wir viel mehr retten, als Sie es sich vorgestellt haben. Nur wenige Fälle sind 5 vor 12 Uhr, aber auch da ist noch nicht alles verloren. Der geringste Anteil an Angstpatienten, ca. 5 %, kommt zu spät, aber auch dann haben wir noch Lösungen. Und? Warum sollten ausgerechnet Sie zu dieser Gruppe dazugehören? Aber wie gesagt, es gibt immer Lösungen! Doch wie steht es um meine Zähne? Nachfolgend eine Anleitung, wie Sie selbst Ihre Zähne beurteilen können:
1. Vermutlich sehen Sie dicke, feste, teilweise dunkel verfärbte zementartige Massen um Ihre Zähne. Das ist Zahnstein. Dieser ist vereinfacht gesagt, ein an der Basis ausmineralisierter Bakterienfriedhof mit Millionen von lebenden Bakterien an der Oberfläche. Hört sich eklig an? Ist es auch, der Zahnstein muss weg! Nicht nur, dass der Zahnstein schlimm aussieht, er hat auch das Potential, nach vielen Jahren Ihre Zähne zu lockern. Die Bakterien können in Ihren Körper gelangen und Auswirkungen auf Ihre Gesundheit haben. Wahrscheinlich blutet auch Ihr Zahnfleisch des Öfteren? Das ist ein weiteres Warnsignal, denn das ist die Verteidigungsantwort Ihres Körpers auf die Bakterien. Verstehen Sie das nun aber nicht als Vorwurf, es ist bei den meisten Patienten so! Und … die Abhilfe ist relativ einfach. Den Zahnstein entfernt man durch eine professionelle Zahnreinigung (PZR). Dabei gibt es verschiedene Geräte, die den Zahnstein entfernen. Das Ultraschallgerät zum Beispiel, überträgt Schwingungen auf den Zahnstein, der daraufhin vom Zahn abplatzt. Dies ist bei sehr gut geschulten Prophylaxe-Helferinnen nicht unangenehm. Es gibt leider auch welche, die die Geräte nicht so gut beherrschen, bei denen es etwas unangenehm sein könnte. Dazu kann ich Ihnen versichern, dass wir solche Mitarbeiterinnen nicht haben! Unsere Prophylaxe-Damen arbeiten seit Jahren mit Angstpatienten und gehen zu 100 Prozent auf Ihre Wünsche, Ängste und Ihre Zahnempfindlichkeit ein und beherrschen ihr Gerät. Auch Tricks zum oberflächlichen Betäuben von Zahnhälsen können Ihnen da helfen. Mit all diesen Mitteln schaffen Sie es, unsere Patienten kommen dann in Zukunft regelmäßig zur PZR, dann ist das Entfernen des Zahnsteins auch viel einfacher und man bleibt am Ball – so dass sich die Ängste nicht wieder neu aufbauen. Das Erstaunliche ist, dass viele Patienten ihre Zähne in ganz neuem Licht sehen, aus ehemals schwarz und dunkel verfärbten Zähnen entstehen wieder helle, besser aussehende Zähne. Denn, der Zahnstein hat meist die Zahnoberflächen konserviert und überraschend weiße Zähne kommen oft zu Tage. Dennoch ist Zahnstein keine gut gemeinte Schutzdecke für Ihre Zähne! Zahnstein zerstört leider den Halteapparat Ihrer Zähne und lockert sie dadurch nach und nach. Das nennt man dann Parodontose. Je nach Aufwand können Sie für die PZR 100 bis 200 Euro einkalkulieren. Eine Parodontose-Behandlung entfernt ähnlich wie bei der PZR auch den Zahnstein, diesmal jedoch den, der schon unter das Zahnfleisch gewachsen ist. Diese Behandlung ist etwas aufwendiger, aber auch machbar, wird nach Beantragung meistens von der gesetzlichen Krankenkasse bezahlt.
Brauchen Sie nach Lesen dieses Textes eine PZR? Schicken Sie uns eine Messenger-Nachricht und wir vereinbaren mit Ihnen einen Termin.
In den nächsten Teilen wird Ihnen erklärt, wie Sie selbst Ihre Zahnsituation in einer Do-it-yourself- Beurteilung einschätzen können, welche Lösungen es gibt und wie Zahnzusatzversicherungen Ihnen helfen können.
Der nächste Teil erscheint am 1.6.2021. Sie möchten vorab die Teile 1 bis 9 erhalten? Schreiben Sie uns eine E-Mail an info@zahnaerzte-bahrenfeld.de oder eine WhatsApp- oder Signalnachricht an 0176-641118784 mit dem Text „Ich bin ein Angstpatient, bitte um Zusendung der Teile 1-9. Meine E-Mailadresse ist: …“ – wir schicken es Ihnen gerne! Wenn Sie nach dem Studium der Texte Kontakt zu uns aufnehmen möchten, sind Sie jederzeit willkommen. Wir werden ohne Ihren Wunsch von uns aus, keinen Kontakt zu Ihnen aufnehmen.