Die Angst vor dem Zahnarzt – und wie ich sie selber besiegen kann. In 9 Teilen.
Von Dr. Jan Erik Schulz-Walz
Teil 5: Zahnarztangst Gruppe 2
In dieser Gruppe haben wir größere Substanzverluste. Hier gilt: das Vermeiden von Prothesen. Dazu müssen wir die sogenannten Stützzonen retten. Diese sind die tragenden Säulen für Ihren Biss und Ihrer Kaufunktion im Seitenzahnbereich. Sie entsprechen den jeweils gegenüberliegenden Molaren im Ober- und Unterkiefer.
Wenn Sie also noch Zähne oder Ruinen in jedem Quadranten auf den Positionen 6 bis 8 haben, zusätzlich die Prämolaren und Frontzähne noch vorhanden sind, können wir Ihnen manchmal die Ruinen wieder aufbauen und mit Hilfe von fest zementierten Brücken, fehlende Zähne überspringen und ersetzen. Alternativ können Lücken manchmal auch durch Implantate ersetzt werden, das ist die bessere aber auch teurere Option. Wenn wir so in allen Quadranten die Stützzonen retten oder erhalten können, haben wir bzw. Sie gewonnen. Ihr Biss ist nach Fertigstellung fast wieder so, wie Sie es einmal gewohnt waren. Siehe dazu als Beispiel die Zeichnung 1.2. Hier wurden die fast zerstörten Zähne 17 und 47 gerettet, die Bisssituation durch 2 feste Brücken gelöst.
[Zeichnung 1.2]
Wie werden die Zähne wieder aufgebaut? Dazu muss man zunächst feststellen, ob unter der oberflächlichen Karies noch ausreichend harte, gesunde Zahnsubstanz ist, indem die erweichte Zahnsubstanz schmerzfrei abgetragen wird. In den meisten Fällen treffen wir auf gesunde Strukturen, die ausreichend für eine Rettung sind. Aus den ehemals schwarzen Ruinen werden wieder weiße Fundamente. Das reicht aber noch nicht. Sofern der Zahn ausreichend hoch aus dem Zahnfleisch herausschaut, keine Entzündung an den Wurzelspitzen vorliegen und das Fundament durch Parodontose nicht zu stark geschädigt ist, geht es weiter.
Es folgt eine schmerzfreie, sehr gut zu kontrollierende Wurzelkanalbehandlung mit bestem Instrumentarium der höchsten Qualität und nach den neuesten Methoden. Dabei wird der Kanal, in dem der Nerv sitzt, gereinigt und dicht mit einem Zement/Kautschukmaterial verfüllt. Das ist ein wichtiger Arbeitsschritt, der sehr präzise ausgeführt werden muss. Wie gesagt, das alles tut nicht weh! Sie haben stets die volle Kontrolle und sind bei uns in sicheren Händen. Lassen Sie sich nicht durch Internetwissen zum Thema Wurzelkanalbehandlung verunsichern! In den Händen von Zahnärzten, die das gut können und mit dem Einsatz der heutigen Technik ist das alles kein Problem.
Nach der erfolgten Wurzelkanalbehandlung brauchen die Zähne meist noch einen Stiftaufbau. Dabei wird ein stabiler Glasfaserstift in den oberen Teil des Kanals geklebt, der Rest des fehlenden Zahnvolumens mit Kunststoff aufgefüllt. Fertig! Nun steht der Zahn für eine Krone oder Brücke wieder zur Verfügung. Dazu wird er teilweise abgeschliffen, was übrigens gar nicht weh tut, weil der Zahn keine Nerven mehr enthält, dann wird er abgeformt mit Abformmasse oder dreidimensional abgescannt, so dass das Labor anschließend den Zahnersatz herstellen kann. Siehe Zeichnungen 1.31 bis 1.34. Übrigens sind die Zeichnungen absichtlich einfach per Hand gemalt und nicht professionalisiert! Das werden Sie bei uns noch vielfach in der Behandlung mitbekommen, dass wir Ihnen alles erklären und vielfach dazu schnell Skizzen erstellen.
[Z1.31]
[Z1.32]
[Z1.33]
[Z1.34]
In den nächsten Teilen wird Ihnen erklärt, wie Sie selbst Ihre Zahnsituation in einer Do-it-yourself- Beurteilung einschätzen können, welche Lösungen es gibt und wie Zahnzusatzversicherungen Ihnen helfen können.
Der nächste Teil erscheint am 1.9.2021. Sie möchten vorab die Teile 1 bis 9 erhalten? Schreiben Sie uns eine E-Mail an info@zahnaerzte-bahrenfeld.de oder eine WhatsApp- oder Signalnachricht an 0176-641118784 mit dem Text „Ich bin ein Angstpatient, bitte um Zusendung der Teile 1-9. Meine E-Mailadresse ist: …“ – wir schicken es Ihnen gerne! Wenn Sie nach dem Studium der Texte Kontakt zu uns aufnehmen möchten, sind Sie jederzeit willkommen. Wir werden ohne Ihren Wunsch von uns aus, keinen Kontakt zu Ihnen aufnehmen.